Krankenpflegeschule zieht in die Altstadt

10.02.2016

Die Krankenpflegeschule am Kreiskrankenhaus wird ihren Standort wechseln und sich in der Innenstadt in den Räumen des alten Gymnasiums etablieren.

So lautete eine der aktuellen Neuigkeiten, über die auch in der nächsten und letzten Sitzung der Weilburger Stadtverordneten der auslaufenden Legislaturperiode entschieden wird. Zur Sprache kam das Thema beim Informationsaustausch zwischen dem FDP-Kreisverband und der Geschäftsführung des Kreiskrankenhauses. Der Umzug der Schule vom Steinbühl in die Innenstadt hat nach Meinung der Verantwortlichen eine überwiegend positive Seite. Die „Hessenklinik“ kann mit den frei werdenden Kapazitäten einen gewissen Raumbedarf abdecken und die Stadt Weilburg sich über eine Belebung der Altstadt durch die Nutzung freistehender Räume freuen.

Der Druck nimmt zu.

Mandatsträger des FDP-Kreisverbandes Limburg-Weilburg unter Leitung der Vorsitzenden Marion Schardt-Sauer und die Weilburger Liberalen mit ihrem Vorsitzenden Hans Werner Bruchmeier informierten sich über die aktuellen Entwicklungen in der Klinik und deren Zukunftsperspektiven. Geschäftsführer Peter Schermuly erläuterte die Grundlagen der Krankenhausfinanzierung auf der Basis des aktuellen Krankenhausstrukturgesetzes. Besonders zu schaffen mache den Kliniken der „Mehrleistungsabschlag“ für zusätzliche Patienten.

Hier werde gute Qualität bestraft, was in der Privatwirtschaft undenkbar wäre, so Schermuly. Auch verhindere die Reform nicht den weiterhin hohen Druck gerade auf die kleineren Krankenhäuser, die in die Notfallversorgung eingebunden sind. Vor diesem Hintergrund werde auch die Vorgabe des Landes Hessen zur regionalen Kooperation mit Akutkrankenhäusern immer wichtiger.

Hier sei man mit dem St.-Vincenz-Krankenhaus in Limburg auf einem guten Weg.

„Wir wünschen uns wie bisher einen breiten Konsens im Kreistag für den weiteren Weg“, so der Geschäftsführer. Auch der Betriebsratsvorsitzende Günter Henche und der Vorsitzende des Fördervereins Heinz Pfeiffer signalisierten Unterstützung für den eingeschlagenen Weg, gerade wegen des aktuellen Kaufs des Diezer DRK-Krankenhauses durch das St.-Vincenz-Krankenhaus. Der Landkreis müsse jedoch seinen Einfluss auf die Gesundheitsversorgung durch seine Trägerschaft dringend erhalten.

Die aktuelle Gesundheitspolitik stelle kleinere Krankenhäuser vor große Herausforderungen und enorme Belastungen, konstatierte der FDP-Kreistagsabgeordneter Dr. Klaus Valeske. Es sei beeindruckend, wie Geschäftsführung, Personalvertretung und Förderverein sich gemeinschaftlich der Herausforderung stellten.

Die FDP sehe eine wichtige Aufgabe der öffentlichen Hand darin, im gesamten Landkreis eine wohnortnahe und qualifizierte Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, machte der Weilburger Ortsvorsitzende und FDP-Stadtverordnete Hans Werner Bruchmeier klar. Geschäftsführer Schermuly wünscht sich vom künftigen Kreistag eine wie bisher breit getragene Zielsetzung bei der Weiterentwicklung des Hauses. Offen und transparent wünsche sich die FDP diese wichtige Diskussion um die Zukunft des Kreiskrankenhauses, so Valeske, der die Zustimmung der FDP im Kreistag zu wichtigen Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Qualität der medizinischen Versorgung signalisierte.

Fünf Millionen Euro

Aktuell soll der Kreistag über eine Unterstützung des Krankenhauses aus dem Kommunalen Investitionsprogramm des Bundes und des Landes, insgesamt fünf Millionen Euro, entscheiden, um die wichtigsten Maßnahmen aus der baulichen Zielplanung umsetzen zu können. Die deutliche Erhöhung des Zwei-Bett-Zimmer-Anteils, die Sanierung der Intensivstation und gleichzeitige Schaffung von wirtschaftlichen Stationsgrößen mit 36 Betten seien Investitionen in die Zukunft zur Sicherung des Standortes und der Wettbewerbsfähigkeit, erklärte Schermuly.